Eisen-Infusionen
1) Was Sie über Eisenmangel unbedingt wissen müssen
Immer mehr Menschen leiden heutzutage unter Symptomen von Energiemangel, wie z.B. Müdigkeit und Erschöpfung, denen aus schulmedizinischer Sicht keine genaue Ursache zugeordnet werden kann. Sehr häufig steckt hinter dem Energiemangel ein Defizit an Eisen als eigentliche Ursache. Eisenmangel gehört zu den häufigsten Mangelerkrankungen der Menschheit. Mehr als drei Milliarden Menschen sind davon betroffen. Am häufigsten betrifft es Frauen, aber auch bei Männern, die starken Stressoren (z. B. Leistungssport) ausgesetzt sind, kann es zu einem Eisenmangel kommen.
Wenn man diese Zahl einmal überdenkt, bedeutet das, fast 50% der Menschen unter den Symptomen eines Eisenmangels leidet und nichts davon weiß. Zwei Phasen sind zu unterscheiden:
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Das Frühstadium (Eisenmangelsyndrom=IDS) und
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Das Spätstadium (Eisenmangelanämie).
Das sogenannte Eisenmangelsyndrom (IDS = Iron Deficiency Syndrome) kann Symptome verursachen, auch wenn labordiagnostisch noch längst keine Anämie (Blutarmut) vorliegt. Aus diesem Grund bleibt der Eisenmangel häufig unerkannt und erst recht unbehandelt. Erst im Spätstadium kommt es zu einer relevanten Blutarmut, einer sogenannten Eisenmangel-anämie. Zusätzlich zu den Symptomen des Eisenmangelsyndroms können jetzt noch Atemnot, Tachykardie (schneller Puls) oder Blässe auftreten.
Zu den Risikogruppen gehören insbesondere Frauen im Menstruationsalter (Blutverlust), Kinder (Mehrbedarf), Senioren (Mangelernährung) und Leistungs-Sportler (Mehrbedarf). Bei den meisten Patienten mit Eisenmangel liegt eine natürliche Ursache vor. Nur weniger als 5% der Betroffenen leiden an einer pathologischen Ursache, wie z.B. Menschen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, Tumorerkrankungen, Herzinsuffizienz oder Niereninsuffizienz.
Frauen im gebärfähigen Alter stellen die Hauptrisikogruppe für Entwicklung eines Eisenmangels dar. Das liegt an der monatlichen Menstruationsblutung, die einem monatlichen Blutverlust von 20-80 ml gleichkommt. Dies entspricht einem Eisenverlust von 10-40 mg. Zwar wird menstruierenden Frauen von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung eine um 50 % erhöhte Eisenaufnahme von 15 mg gegenüber 10 mg bei Männern angeraten. Ob dies reicht, darf aber bezweifelt werden. Denn bei einer durchschnittlichen Eisen-Resorptionsquote von 8 % aus der Nahrung würden so gerade mal knappe 0,5 mg Eisen zusätzlich am Tag aufgenommen. Diese 14 mg in 28 Tagen werden also kaum bei jeder Frau den Eisenverlust durch die Menstruationsblutung ausgleichen. Und so wundert es kaum, dass Eisenmangelanämien so besonders häufig auftreten. Frauen mit Monatsblutungen sind also immer gefährdet für einen Eisenmangel und den damit verbundenen Symptomen.
2) Typische Symptome eines Eisenmangels
Zuerst treten in der Regel vermehrte Müdigkeits- und Erschöpfungszustände auf, gefolgt von Konzentrationsstörungen oder ADS/ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung), Lustlosigkeit bis hin zu depressiver Verstimmung, Schlafstörungen, Schwindel, Nackenverspannungen, Kopfschmerzen, Haarausfall, Nagelbrüchigkeit uvm. Sofern solche Patienten mit Eisenmangel im Frühstadium nicht mittels Infusionen behandelt werden, kann das Spätstadium folgen mit Anämie (Blutarmut), Blässe, schnellem Puls und Atemnot.
Die wichtigsten Symptome eines Eisenmangels:
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Rissige Mundwinkel
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Infektanfälligkeit
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Blässe
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Müdigkeit
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Vergesslichkeit, Gedächtnisstörung
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Rissige, brüchige Fingernägel
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Glatte Zunge
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Juckreiz (Pruritus)
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Vermindertes sexuelles Verlangen
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ADHS
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Depression und Ängstlichkeit
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Leistungsschwäche
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Schneller Puls, beschleunigte Atmung bei Belastung
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Kopfschmerzen, Schwindel
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Ermüdbarkeit
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Restless-Legs Syndrom und Schlafstörungen
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Haarausfall
3) Warum kann ein Eisenmangel so viele Symptome verursachen?
Die Antwort liegt klar auf der Hand: Eisen spielt bei sehr vielen komplizierten biochemischen Stoffwechselvorgängen im menschlichen Organismus eine entscheidende Rolle und übernimmt unglaublich viele lebenswichtige Funktionen. Viele Prozesse (auch Enzyme), die innerhalb des Körpers ablaufen sind sogar eisenabhängig. Das bedeutet, dass viele Enzyme innerhalb dieser biochemischen Stoffwechselprozesse nicht effektiv arbeiten können, wenn es an diesem wichtigen Element mangelt.
Hier nochmal ein Überblick über die lebenswichtigen Funktionen von Eisen im menschlichen Organismus:
Eine der wichtigsten Funktion ist die Blutbildung. Eisen dient hier als Sauerstofftransporter in den roten Blutkörperchen (Hämoglobin). In der Muskulatur ist Eisen wichtig für die Produktion von Myoglobin, dem Sauerstoffträger in den Muskelzellen. Eisen ist zudem Baustein der in der Leber gebildeten sog. Cytochrome (Entgiftungsenzyme) und damit wichtig für die körpereigene Entgiftungsfunktion. Auch für ein starkes Immunsystem ist Eisen unabdingbar, da Ferritin an der Immunabwehr beteiligt ist. Als Teil der Atmungskette in den Mitochondrien
(Energiekraftwerke der Zelle) ist Eisen Grundvoraussetzung für die Energiebildung (ATP) im Körper. Weiterhin ist Eisen essentiell für die Zellteilung (Wachstum, Regeneration, Produktion von Bindegewebe) und für das Gehirn, da Eisen für die Bildung der sog. Myelinschicht zum Schutz der Nervenfasern benötigt wird.
Die Blutbildung ist übrigens die lebensnotwendigste eisenabhängige Körperfunktion und wird daher als Letzte gedrosselt. Dies erklärt, weshalb nur wenige Patienten mit chronischem Eisenmangel auch eine Anämie aufweisen.
Wer mehr darüber wissen möchte, kann sich gerne hier näher informieren:
4) Therapie des Eisenmangels
Die orale Einnahme von Eisentabletten ist oftmals nicht zielführend. Es ist im Prinzip kaum möglich, einen Eisenmangel über Kapseln auszugleichen, da Eisen über den Darm nur sehr schlecht aufgenommen wird. Die Resorptionsrate ist mit ca. 5% nur sehr gering. Zum einen ist die Verträglichkeit oftmals sehr schlecht, weshalb die Dosierung von Eisentabletten nicht beliebig erhöht werden kann. Im Gegensatz dazu ist die Erfolgsquote von Eiseninfusionen, die den Magen-Darm-Trakt umgehen, deutlich höher. Bei nachgewiesenem Ferritinmangel können sogar schon 2-3 Eiseninfusionen „wahre Wunder“ bewirken. Das habe ich in meiner Praxis, in der ich bereits zahlreiche Patienten mit chronischen Erschöpfungszuständen mittels Eiseninfusionen behandelt habe, selbst miterleben dürfen. Üblicherweise benötigt man für den ersten Ausgleich eines Eisenmangels etwa 4-6 Infusionen. Um nach 6-12 Monaten gute Eisenwerte zu erhalten, reichen 4 Auffrischungs-Infusionen meistens völlig aus.
Wenn Sie also auch unter einigen, der oben genannten Symptome leiden, vorzugsweise unter Erschöpfungszuständen, Kopfschmerzen, Nagelbrüchigkeit und Haarausfall, dann ist die Wahrscheinlichkeit eines Eisenmangels bei Ihnen recht hoch und eine ärztliche Abklärung dringend anzuraten!
Gerne können Sie sich unter der Telefonnummer: 0761-4898-1970 oder per E-Mail an info@dr-mueller-linke.de melden, um einen ersten Beratungstermin zu vereinbaren. Ich führe die Eiseninfusionen ausschließlich mit Eisen(III)oxid-Sacharose durch, da hier erfahrungsgemäß so gut wie keine Nebenwirkungen zu erwarten sind. Auch das Risiko einer allergischen Reaktion ist um das 25-fache geringer als bei anderen Eiseninfusionen (z. B. Ferinject).
5) Ablauf einer Eisenbehandlung
Sie werden von mir persönlich und individuell betreut, damit Sie sich jederzeit sicher und gut aufgehoben fühlen, Der Ablauf gestaltet sich wie folgt:
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Anamnese und Voruntersuchung
Ich erhebe eine ausführliche Evaluation Ihrer Beschwerden und Symptome, um abzuklären, ob sich der Verdacht auf einen Eisenmangel bestätigt oder ob ggfs. andere Gründe für ihre Beschwerden vorliegen. Eine genaue Laboranalyse hilft mir dabei, Entscheidungen bzgl. Differenzialdiagnosen und Kontraindikationen zu treffen.
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Kontrolle des Eisenstatus und anderer Blutwerte durch eine morgendliche Blutentnahme (nüchtern)
Bitte beachten Sie, dass Sie mindestens 2 Wochen lang keine Eisenpräparate eingenommen haben! Darüber hinaus müssen Sie frei von Infekten sein, da ansonsten falsch hohe Ferritinwerte gemessen würden. Als Leistungssportler sollten Sie am Tag vor der Blutentnahme nicht trainiert haben, da auch dies das Immunssystem aktiviert und zu falsch hohen Ferritinwerten führen kann.
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Besprechung Ihrer Blutwerte und Festlegung der Dosierung
Bei nachweislich bestehendem Eisenmangel wird die zu verabreichende Eisengesamtdosis, das Präparat und die Anzahl der Infusionen festgelegt.
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Ausführliche Aufklärung über Risiken, Nebenwirkungen und mögliche Alternativen
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Gesundheitscheck
Für eine Eiseninfusion müssen Sie gesund sein. Bei einem fieberhaften Infekt sollte definitiv keine Infusion stattfinden!
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Legen eines intravenösen Zugangs
Für die Infusion erhalten Sie einen venösen Zugang. Zu Ihrer Sicherheit wird eine kleine Menge Kochsalzlösung verabreicht, um zu kontrollieren, ob der Zugang auch perfekt in der Armvene liegt. Nur dann kann die Eiseninfusion vorgenommen werden. Das Präparat wird mit Kochsalz verabreicht und ist in der Regel sehr gut verträglich. Die Infusion dauert ca. 30 Minuten.
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Beobachtung und Nachruhen
Für die höchste Sicherheit ist nach der Infusion eine 30-minütige Überwachung erforderlich.
6) Behandlungskosten einer Eisenbehandlung
Die Kosten setzen sich wie folgt zusammen:
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Beratungkosten über 135,- Euro. Darin enthalten sind folgende Leistungen: Blutentnahme für die Laboranalyse sowie ausführliche Anamnese und Beratung.
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Laborkosten für die Blutanalyse nach vorheriger Absprache. Die Rechnungsstellung erfolgt durch ein externes Labor. Wenn Sie Ihre Laborwerte bereits mitbringen, reduzieren sich die Beratungskosten auf 100 €. Die Leistungsberechnung erfolgt nach der GOÄ. Eine Abrechnung über die gesetzliche Krankenkasse ist nicht möglich.
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Eiseninfusion: Die Kosten für eine Infusion mit 200 mg Eisen(III)-Sucrose belaufen sich auf 95,- € inkl. der ärztlichen Dienstleistung. Es handelt sich dabei um eine privatärztliche Leistung, die nach der Gebührenordnung der Ärzte abgerechnet wird. Die Kosten werden ausschließlich bei nachgewiesenem Eisenmangel durch die private Krankenversicherung übernommen.